Interview mit Dieter Schlüter
23. November 2015
Lieber Dieter, Du bist seit 3 Jahren im Ehrenamt tätig, wie bist Du dazu gekommen?
Nach dem Tod meiner Frau hatte ich mir erst überlegt mich um Menschen zu kümmern, die sich im Sterbeprozess befinden, da ich meine Frau auch bis zum Schluss begleitet habe. Ich wollte die Ausbildung zum Sterbebegleiter im Hospiz absolvieren, aber ich hätte erst ein Trauerjahr hinter mir haben müssen. Deswegen belegte ich erst einmal einen Kurs zur Begleitung von Demenzkranken und begleitete dort jemanden, bis er verstorben ist.
Dann habe ich im Sommer 2012 im Roten Rathaus Berlin an der Freiwilligen Börse geschaut welche Möglichkeiten für mich bestehen. Dabei bin ich immer wieder vor dem Aushang für das Kinderhospiz stehen geblieben. Schließlich habe ich mit der Verantwortlichen für die Familienbegleitung gesprochen und habe wenig später die Ausbildung zum Familienbegleiter im Kinderhospiz begonnen und im Dezember 2012 beendet.
Im Kinderhospiz habe ich dann auch Simon kennen und lieben gelernt.
Was bedeutet es für Dich, so intensiv bei Simon sein und Dich um ihn kümmern zu können?
Es kommt aus meinem Herzen, da er außer den Schwestern und Pflegern niemanden hat, der ihn regelmäßig besucht und bei ihm ist. Deshalb fühle ich mich zu ihm besonders hingezogen und versuche für ihn ein Stück weit der Familienersatz zu sein.
Wie fühlst du Dich in das große Team der Kristallkinder integriert?
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich von außerhalb komme. Ich bin ein „Kristallkind“, nicht nur ein ehrenamtlicher Begleiter, sondern ein vollwertiges Teammitglied.
Im Hinblick auf das nahende Weihnachtsfest, wie wirst Du feiern und verbringst du auch Zeit mit Simon?
Ich verbringe das Weihnachtsfest mit meiner Familie und zur Kinderweihnachtsfeier der Kristallkinder bin ich bei Simon in der Wohngemeinschaft. Wir werden einen gemütlichen Nachmittag mit vielen Geschenken und weihnachtlicher Musik haben. ☺